Metal Gear Rising: RevengeanceGenre: Action
Entwickler: Platinum Games
USK: Ab 18 Jahren, nicht zensiert
Homepage: http://www.metalgearsolid.com
Im Vorfeld war der Aufschrei der „Metal Gear“-Gemeinde groß, als herausgekommen ist, dass der unbeliebte Raiden, der in „Metal Gear Solid 2“ als Hauptcharakter fungierte, sein eigenes Spiel bekommt. Als mitten in der Entwicklung allerdings die Jungs von Platinum Games die Arbeiten an dem Spiel übernommen haben und sich das Projekt als waschechte Schnetzelplatte entpuppte, war die Vorfreude nicht nur bei mir umso größer. Wir haben das fertige Produkt in der folgenden Review für euch getestet…
Begleitet Raiden auf seinem Rachefeldzug
„Metal Gear Rising: Revengeance“ gehört zwar dem „Metal Gear“-Universum an, ist aber ein Spinoff der berühmten Reihe und enthält daher eine eigene Story mit größtenteils neuen Figuren. Die Handlung spielt dabei vier Jahre nach den Geschehnissen aus „Metal Gear Solid 4“ und unser Protagonist Raiden ist inzwischen für ein Militärunternehmen namens Maverick Security Consulting als Personenschutz tätig. Genauer gesagt soll er einen afrikanischen Premierminister beschützen und bei dem Wiederaufbau des vom Bürgerkrieg geplagten Entwicklungslandes unter die Arme greifen. Doch wird plötzlich der Premierminister von einer Organisation namens Desperado Enterprises entführt und später auch ermordet. Beim Versuch, den Premierminister zu retten und mit den Entführern den Kampf aufzunehmen, wird Raiden dabei schwer verletzt und verliert mehrere Gliedmaßen. Kybernetisch zusammengeflickt, begibt er sich danach auf einen blutigen Rachefeldzug und wird dabei mit korrupten Politikern, Menschenhandel und seiner Vergangenheit konfrontiert.
Schnetzeln statt schleichen
Nicht nur inhaltlich, sondern auch spielerisch unterscheidet sich dieses Spinoff enorm von den anderen „Metal Gear“-Spielen. Zwar wird hier ein ordentlicher Fanservice geleistet, indem verschiedene bekannte Features und Spielereien, wie beispielsweise der Pappkarton, enthalten sind, aber im Kern handelt es sich hierbei um ein waschechtes Hack`n`Slay-Spiel, statt um ein Stealth-Game. Mit einer Hochfrequenz-Klinge bewaffnet, geht es den meist menschenähnlichen Cyborgs an den Kragen. Stellenweise ist es zwar auch möglich, unbemerkt zu agieren, meist geht es hier aber voll in die Offensive! Das Kampfsystem, welches im Grunde aus lediglich zwei Angriffsbefehlen besteht, ist leicht zu verstehen, aber schwer zu meistern, zumal wir uns im späteren Verlauf weitere Moves dazu kaufen können. Konter- und Blockbefehle sowie verschiedene Kombinationsmöglichkeiten bringen ordentlich Tiefe in das Kampfsystem, während der so genannte Blade-Modus als die größte Innovation von „Metal Gear Rising“ zu verstehen ist. Dieser ermöglicht nämlich eine 360-Grad-Klingensteuerung, die in Zeitlupe abläuft und es uns erlaubt, die Ziele unglaublich präzise in ihre Einzelteile zu zerstückeln. Natürlich steht uns dieses Feature nicht immer zur Verfügung, schließlich muss die dafür benötigte Leiste auch gefüllt sein. Basierend auf der Zandatsu-Kunst (zu Deutsch: Schneiden und Nehmen), können wir im Blade-Modus den Gegnern die Energiezellen (die wie Wirbelsäulen aussehen) entnehmen und uns im Gegenzug die darin enthaltene Energie übertragen, was uns die Kämpfe ein wenig erleichtert. Letzteres ist enorm wichtig, weil der Schwierigkeitsgrad von „Metal Gear Rising: Revengeance“ überdurchschnittlich hoch ist, das Spiel ist zwar stets fair, stellt für unerfahrene Spieler aber bereits auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad eine Herausforderung dar.
Das größte Manko des Spiels ist leider der zu geringe Umfang, denn spätestens nach sechs oder sieben Stunden dürfte jeder seinen ersten Spieldurchgang abgeschlossen haben, die anderen Schwierigkeitsgrade laden zwar zu einem erneuten Durchspielen ein, das dürfte aber nur die absoluten Hardcore-Fans ansprechen. Weitere Spielmodi gibt es leider keine, wodurch es dem Titel eindeutig an Wiederspielwert mangelt.
Durch und durch stylish
Die größte Stärke von „Metal Gear Rising: Revengeance“ liegt neben dem tollen Kampfsystem vor allem in der großartigen Präsentation. Die Rachestory wird sehr temporeich und spannend erzählt, gleichzeitig werden aber auch der typische Platinum Games- und auch „Metal Gear“-Humor nicht vernachlässigt. Durch coole Dialoge, schräge Charaktere, verschiedene Zeitlupen-Sequenzen und tollen Schwertkämpfen vermittelt das Spiel den Flair eines stylishen, asiatischen Action-Blockbusters. Die Bosskämpfe sind dabei sowohl inszenatorisch als auch spielerisch das Highlight des Spiels, auch hier die ist Handschrift von Platinum Games sehr deutlich erkennbar. Begleitet wird das Spiel von einem sehr rocklastigen und sehr passenden Soundtrack und einer wie gewohnt sehr gelungenen Synchronisation, die in Englisch vorliegt.
Sieht man von der Inszenierung und Präsentation ab, ist „Metal Gear Rising: Revengeance“ aber eigentlich garkein wirklich hübsches Spiel. Die Texturen sind oft sehr matschig, die Farbgebung ist sehr trist gehalten und die Schauplätze wirken etwas leblos. Während diese Punkte dank der Präsentation nicht allzu sehr ins Gewicht fallen, geht einem die schlechte Kameraführung aber leider wirklich auf die Nerven und ist für den einen oder anderen Game Over-Screen verantwortlich.
Pressestimmen
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