Young-Steff
14.05.2006, 14:15
Mafia befiehlt Attentatsserie auf Polizisten
In Brasilien sind bei einer Serie von mehr als 60 koordinierten Anschlägen auf Sicherheitsbeamte innerhalb weniger Stunden mindestens 32 Menschen getötet worden. Die Attentate ereigneten sich zwischen Freitagnacht und Samstagabend in der Wirtschaftsmetropole São Paulo sowie anderen Gemeinden des gleichnamigen Bundeslandes.
Zu gleicher Zeit brachen in 22 Gefängnissen Revolten aus, bei denen etwa 150 Besucher als Geiseln genommen wurden. Bis zum Samstagabend brachte die Polizei nach eigenen Angaben sechs Haftanstalten wieder unter ihre Kontrolle und befreite etwa 50 Geiseln. In 16 Gefängnissen hielten die Meuterer jedoch noch mindestens 98 Menschen in ihrer Gewalt.
Die Angriffe und Meutereien sind vermutlich Racheakte krimineller Gruppen für die Zwangsverlegung von rund 740 Häftlingen in ein Hochsicherheitsgefängnis. Dabei wurden mindestens acht ranghohe Mafiabosse isoliert, teilten die Behörden mit. Sie vermuten die Mafiagruppe "Primeiro Comando da Capital" (Erstes Hauptstadtkommando PCC) hinter den Aktionen. Die Organisation wird vor allem von hinter Gittern sitzenden Drogenbossen angeführt.
Bei den Getöteten handelt es sich nach Behördenangaben um 19 Polizisten, vier Gefängniswärter, die Verlobte eines Polizeibeamten, einen weiteren Zivilisten sowie sieben Verbrecher. Mindestens 50 Menschen wurden verletzt. Die Polizei verhaftete 20 Männer. Die mindestens 63 Angriffe auf Polizeiwachen, Streifenwagen, patrouillierende Polizisten und Gefängniswärter geschahen innerhalb von 16 Stunden.
Zahlreiche Straßen São Paulos seien von der Polizei gesperrt worden, berichteten Medien. Zudem wären wichtige Gebäude wie die Polizeizentrale unter Sonderschutz gestellt worden. Der Gouverneur des Bundeslandes São Paulo, Claudio Lembo, kündigte eine Krisensitzung mit den Chefs der Sicherheitsorgane an. Er versicherte, man werde sich dem organisierten Verbrechen nicht beugen. "Solche Aktionen von Verbrechern werden nie zum Erfolg führen. Das ist eine Verzweiflungstat", sagte der Sicherheitsminister des Landes, Saulo de Castro Abreu Filho. Der brasilianische Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva führte die Gewalt darauf zurück, dass über Jahre keine wirksamen Sozialprogramme aufgelegt worden seien.
Die Behörden hatten die Verlegung der Häftlinge angeordnet, um einem erwarteten Massenaufstand des PCC am Muttertag vorzubeugen. An diesem Tag erhalten viele Häftlinge Freigang, und es kommen besonders viele Besucher. Das PCC, dem Schätzungen zufolge rund 5000 Mitglieder angehören, soll hinter den meisten Häftlingsrevolten im Bundesstaat São Paulo stecken. Seit Jahresbeginn gab es dort etwa 50 Aufstände. Die Haftanstalten in Brasilien sind hoffnungslos überfüllt. Allein in den Gefängnissen des Bundesstaats São Paulo sitzen etwa 90.000 Häftlinge ein, 10.000 davon in der Strafanstalt Carandirú, dem größten Gefängnis Lateinamerikas.
In Brasilien sind bei einer Serie von mehr als 60 koordinierten Anschlägen auf Sicherheitsbeamte innerhalb weniger Stunden mindestens 32 Menschen getötet worden. Die Attentate ereigneten sich zwischen Freitagnacht und Samstagabend in der Wirtschaftsmetropole São Paulo sowie anderen Gemeinden des gleichnamigen Bundeslandes.
Zu gleicher Zeit brachen in 22 Gefängnissen Revolten aus, bei denen etwa 150 Besucher als Geiseln genommen wurden. Bis zum Samstagabend brachte die Polizei nach eigenen Angaben sechs Haftanstalten wieder unter ihre Kontrolle und befreite etwa 50 Geiseln. In 16 Gefängnissen hielten die Meuterer jedoch noch mindestens 98 Menschen in ihrer Gewalt.
Die Angriffe und Meutereien sind vermutlich Racheakte krimineller Gruppen für die Zwangsverlegung von rund 740 Häftlingen in ein Hochsicherheitsgefängnis. Dabei wurden mindestens acht ranghohe Mafiabosse isoliert, teilten die Behörden mit. Sie vermuten die Mafiagruppe "Primeiro Comando da Capital" (Erstes Hauptstadtkommando PCC) hinter den Aktionen. Die Organisation wird vor allem von hinter Gittern sitzenden Drogenbossen angeführt.
Bei den Getöteten handelt es sich nach Behördenangaben um 19 Polizisten, vier Gefängniswärter, die Verlobte eines Polizeibeamten, einen weiteren Zivilisten sowie sieben Verbrecher. Mindestens 50 Menschen wurden verletzt. Die Polizei verhaftete 20 Männer. Die mindestens 63 Angriffe auf Polizeiwachen, Streifenwagen, patrouillierende Polizisten und Gefängniswärter geschahen innerhalb von 16 Stunden.
Zahlreiche Straßen São Paulos seien von der Polizei gesperrt worden, berichteten Medien. Zudem wären wichtige Gebäude wie die Polizeizentrale unter Sonderschutz gestellt worden. Der Gouverneur des Bundeslandes São Paulo, Claudio Lembo, kündigte eine Krisensitzung mit den Chefs der Sicherheitsorgane an. Er versicherte, man werde sich dem organisierten Verbrechen nicht beugen. "Solche Aktionen von Verbrechern werden nie zum Erfolg führen. Das ist eine Verzweiflungstat", sagte der Sicherheitsminister des Landes, Saulo de Castro Abreu Filho. Der brasilianische Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva führte die Gewalt darauf zurück, dass über Jahre keine wirksamen Sozialprogramme aufgelegt worden seien.
Die Behörden hatten die Verlegung der Häftlinge angeordnet, um einem erwarteten Massenaufstand des PCC am Muttertag vorzubeugen. An diesem Tag erhalten viele Häftlinge Freigang, und es kommen besonders viele Besucher. Das PCC, dem Schätzungen zufolge rund 5000 Mitglieder angehören, soll hinter den meisten Häftlingsrevolten im Bundesstaat São Paulo stecken. Seit Jahresbeginn gab es dort etwa 50 Aufstände. Die Haftanstalten in Brasilien sind hoffnungslos überfüllt. Allein in den Gefängnissen des Bundesstaats São Paulo sitzen etwa 90.000 Häftlinge ein, 10.000 davon in der Strafanstalt Carandirú, dem größten Gefängnis Lateinamerikas.