basel!ne
31.08.2005, 00:22
part 4: Entire-Fuel-Instruction-Coordination-And-Communication-Advisor
Heute morgen im Radio (N-Joy-Radio) schwatzte der Anrufer dem Moderator sofort seinen Beruf auf, obwohl er gar nicht danach gefragt wurde: Facility-Manager. Ich brauchte geschlagene weitere 7 Minuten um festzustellen, dass der Typ nichts weiter als ein normaler Hausmeister war.
Berufsbezeichnung als Nebelbombe. Vereinfacht das den Arbeitsmarkt? Fühlt sich irgendwer so besser? Office Managerin als Sekretärin und Account-Manager als Verkäufer waren mir ja schon geläufig, aber nun hat sich der Word-Creating-Manager doch gehörig vergriffen.
Früher war es toll, ein präzises Wort zu finden, welches einen umstand oder eine Tätigkeit EXAKT beschreibt. Heute ist die Logik anders herum: je dichter die smoke desto beeindruckender die Verwirrung.
Also, wo geht die Entwicklung hin? Schon im Kindergarten trifft man auf den Developing-Manager, der einem mit Powerpoint animierten Schaubildern die ganze location (Schule), den Premier-Ecole-Manager (Schulleiter), den Chief-Instructor (Lehrer) und den Head-Clearing-Master (Putzfrau) vorstellt. Sobald man das nötige Überlebenshandwerkzeug gelernt hat (sprich: weiß wie man eine Maus bedient), beschäftigt man sich fortan mit Explosion-Creating-Management (Bombe legen), Explosion-Creating-Defend-Management (Bombe defusen) und wird Tactical-Operator, Camping-In-The-Dark-Master oder Head-Contacting-Profiler eines großen Cs-Clans in Deutschland.
Da ein Facility-Manager ja auch Technical-Operator ist, können die Berufsbezeichnungen zum Glück nun auch bereichsübergreifend genutzt werden. Prima. Occasion-Manager zum Beispiel. Herrliches Wort. Das kann Konzert-Planer, Angestellter der Stadtentwicklungsbehörde oder auch einfach ein Kabelleger auf einer Lan sein.
Ihr glaubt ich übertreibe?
*klick* (http://www.twi-gmbh.de/bewerbungs_lexikon/html/c_neue.html)
Nur damit ihr wisst, welche grandiosen Bezeichnungen euch bald auf Partys entgegen geschrieen werden.
„Und was machst du so?“
„Nachdem ich meine Ausbildung als Fraud-Analyst an den Nagel gehängt habe, bekam ich eine Umschulung zum Food-&-Beverage-Manager.“
„Aha, und nun mal ne ganz andere frage: was arbeitest du so?“
Haben wir das wirklich nötig? Neue Wörter? Neue Jobs, das braucht unser Land...!
Heute morgen im Radio (N-Joy-Radio) schwatzte der Anrufer dem Moderator sofort seinen Beruf auf, obwohl er gar nicht danach gefragt wurde: Facility-Manager. Ich brauchte geschlagene weitere 7 Minuten um festzustellen, dass der Typ nichts weiter als ein normaler Hausmeister war.
Berufsbezeichnung als Nebelbombe. Vereinfacht das den Arbeitsmarkt? Fühlt sich irgendwer so besser? Office Managerin als Sekretärin und Account-Manager als Verkäufer waren mir ja schon geläufig, aber nun hat sich der Word-Creating-Manager doch gehörig vergriffen.
Früher war es toll, ein präzises Wort zu finden, welches einen umstand oder eine Tätigkeit EXAKT beschreibt. Heute ist die Logik anders herum: je dichter die smoke desto beeindruckender die Verwirrung.
Also, wo geht die Entwicklung hin? Schon im Kindergarten trifft man auf den Developing-Manager, der einem mit Powerpoint animierten Schaubildern die ganze location (Schule), den Premier-Ecole-Manager (Schulleiter), den Chief-Instructor (Lehrer) und den Head-Clearing-Master (Putzfrau) vorstellt. Sobald man das nötige Überlebenshandwerkzeug gelernt hat (sprich: weiß wie man eine Maus bedient), beschäftigt man sich fortan mit Explosion-Creating-Management (Bombe legen), Explosion-Creating-Defend-Management (Bombe defusen) und wird Tactical-Operator, Camping-In-The-Dark-Master oder Head-Contacting-Profiler eines großen Cs-Clans in Deutschland.
Da ein Facility-Manager ja auch Technical-Operator ist, können die Berufsbezeichnungen zum Glück nun auch bereichsübergreifend genutzt werden. Prima. Occasion-Manager zum Beispiel. Herrliches Wort. Das kann Konzert-Planer, Angestellter der Stadtentwicklungsbehörde oder auch einfach ein Kabelleger auf einer Lan sein.
Ihr glaubt ich übertreibe?
*klick* (http://www.twi-gmbh.de/bewerbungs_lexikon/html/c_neue.html)
Nur damit ihr wisst, welche grandiosen Bezeichnungen euch bald auf Partys entgegen geschrieen werden.
„Und was machst du so?“
„Nachdem ich meine Ausbildung als Fraud-Analyst an den Nagel gehängt habe, bekam ich eine Umschulung zum Food-&-Beverage-Manager.“
„Aha, und nun mal ne ganz andere frage: was arbeitest du so?“
Haben wir das wirklich nötig? Neue Wörter? Neue Jobs, das braucht unser Land...!