Stuttgart –"Friedrich" kommt aus dem althochdeutschen und heißt so viel wie "mächtiger Schutz".
Da kann eigentlich gar nichts schief laufen, wenn die Nationalmannschaft (Sa. 20.45 Uhr LIVE) in die EM-Qualifikation startet: mit Arne und Manuel Friedrich als Innenverteidiger; links und rechts daneben die jungen Lahm und Jansen.
Wichtiger als der nicht vorhandene Verwandtschaftsgrad der Friedrichs ist wohl die Tatsache, dass sie spielen.
Manuel war schon vor der Weltmeisterschaft ein Kandidat, schaffte den "Cut" aber nicht. Arne war dabei, stolperte zunächst häufiger als dass er lief, steigerte sich aber zunehmend – allerdings als rechter Verteidiger.
Arnes Einsatz wackelte
Jetzt ist die Situation neu: Nichts mit Mertesacker und Metzelder, der Innerverteidigung der WM-Helden. Auch ihre Vertreter Nowotny und Huth fehlen. Alle sind verletzt. Und auch Friedrich, der Arne, wackelte mit einem Magen-Darm-Infekt gewaltig. Daher war die "Personalie Arne Friedrich" auch einer der ersten Punkte, die Joachim Löw auf der Pressekonferenz vor seinem ersten Pflichtspiel als Bundestrainer ansprach: "Ich bin froh, dass sich die Situation um Arne entspannt hat. Er ist wieder voll belastbar."
Lehmann kennt die Iren
Damit steht mit ziemlicher Sicherheit fest: Beide Friedrichs sollen das Fundament bilden für den Erfolg der DFB-Elf gegen Irland.
Alles andere als ein Heimsieg wäre für den Weltmeisterschafts-Dritten eine Enttäuschung. Jens Lehmann würde nur zu gern "weiter auf der Welle der WM-Euphorie schwimmen. Das würde der ganzen Mannschaft und natürlich auch unserer Fans gut tun", sagte der Torhüter. Aus der Premier League kenne Lehmann allerdings "die irischen Spieler. Das ist eine richtig gute Mannschaft. Wenn irgendjemand damit rechnet, dass es ein leichtes Spiel wird, vertut er sich." Er sehe dem Spiel mit seinen beiden neuen Partnern im Abwehrzentrum positiv entgegen.
"Auf hohe, lange Bälle eingestellt"
Und dafür hat sich Löw den beiden Friedrichs auch noch einmal speziell gewidmet: "Wir haben uns mit der Abwehr intensiv auseinander gesetzt. Die Spieler müssen sich noch kennen lernen und wir werden weiter daran arbeiten." Das Offensiv-Spiel der Iren hat der Bundestrainer unter die Lupe genommen: "Wir werden noch weiter arbeiten und uns auf die hohen, langen Bälle einstellen", erklärt Löw. Für den Freitag war noch eine Video-Studie geplant. "Wir sind Profis genug, wir suchen keine Ausreden. Wir gehen davon aus, dass wir ein gutes Spiel machen werden", meinte Arne Friedrich.
"Das wird eine schöne Erfahrung"
Die intensive Vorbereitung dürfte gerade Manuel Sicherheit bringen. Im Test gegen Schweden überzeugte er, doch waren das auch seine bislang einzigen 45 Minuten mit dem Adler auf der Brust. So bleibt er gelassen: "Das Irland-Spiel wird natürlich eine schöne Erfahrung. Aber Zweikämpfe muss ich überall führen. Ich habe die gleiche Aufgabe wie sonst auch." Ganz so wie sonst wird es aber wohl nicht werden. Die Qualität spricht den beiden Friedrichs niemand ab; aber die Erfahrung und Eingespieltheit auf der Position.
Mittelfeld in der Verantwortung
Laut Löw steht das deutsche Mittelfeld besonders in der Verantwortung. "Es muss bereits im Vorfeld viele gefährliche Situationen bereinigen und von uns halten", erklärt Löw seine Taktik. Möglich, dass Kapitän Ballack seine Rolle als zweiter Sechser ausführt. Da schon die Deckung kräftig durcheinander gewirbelt wird, bleibt Löw ansonsten der WM-Elf treu – auch im Sturm. Dort stürmt neben WM-Torschützenkönig Klose, der Münchner Einwechsel-Stürmer Podolski.
Löw macht Podolski Mut
Über den Ex-Kölner hat Löw nur Positives zu berichten: "Ich bin mir sicher, dass er sich in München behaupten wird. Er ist sehr ehrgeizig, hat viel an sich gearbeitet. Er hat er einen guten und dynamischen Eindruck hinterlassen, wir brauchen seine Stärken." Seit dem WM-Spiel gegen Schweden hat "Poldi" in keinem Pflichtspiel mehr getroffen. Vielleicht platzt bei ihm ja gegen Irland der Knoten.
Die voraussichtliche Aufstellung:
Deutschland: Lehmann – Lahm, M. Friedrich, A. Friedrich, Jansen – Schneider, Frings, Ballack, Schweinsteiger, Podolski, Klose.
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