DSA - Das zerbrochene Rad
Kategorie:<br>Fantasy, Deutschland 1997
Autor(en):<br> Ulrich Kiesow
Verlag und Anzahl Seiten:<br>Heyne, 959
Preise (bei Amazon):
Taschenbuch, Teil 1: 9,00€
Taschenbuch, Teil 2: 9,00€
Hardcover: 39,90€
Hörbuch, 6 CDs: 39,95€
Inhalt:
Das zerbrochene Rad ist das aventurische Sinnbild des Todes und der Inhalt dieses Romans handelt sehr häufig von Tod und Leid. Er besteht aus zahlreichen Handlungsstränge und wird aus den verdiensten Sichtweisen - vom „kleinen Mann“, über aventurische Persönlichkeiten, bis hin zur Sichtweise einiger Handlanger Borbarads und sogar zeitweise Borbarads Sicht selbst - erzählt.Originally Posted by Prolog
Borbarad, der Bethanier, der Dämonenmeister, Sohn des Gottes Nandus, ist aus seinem Gefängnis, in welches ihn sein Bruder mit Hilfe der Götter und des Herrn der Zeit gebannt hatten, zurückgekehrt. Doch kaum jemand ahnt auch nur von der Gefahr. Berichte erreichen das aventurische Festland, dass eine fremde Macht Maraskan erobert habe und nun von dort aus seine Hand nach dem an der Ostküste gelegenen Tobrien ausstreckt. Die Hafenstadt Mendena ist bereits gefallen. Die kaiserlichen Truppen stellen sich dem Heer Borbards in der „Schlacht bei Eslamsbrück“.
Auch das nördlich von Tobrien gelegene Bornland ist bedroht. Dort kämpfen Gräfin Thesia von Ilmenstein und Graf Wahnfried von Ask gegen Mord und Verrat. Der Adel des Bornlandes ist längst gespalten. So kommt es zum Feldzug gegen Graf Uriel von Notmark und der „Schlacht bei Ochs und Eich“.
Währendessen zieht die gefallene Amazonen-Pinzessin Gilia von Kurkum durch die Lande. Das Schicksal hat ihr übel mitgespielt. Sie verließ Kurkum und verzichtete auf die Krone um ihre Liebe zu einem Elfen nicht aufgeben zu müssen. Doch Burg Kurkum liegt in Schutt und Asche, ihre Mutter die Königin ist tot, sie verlor ihren Geliebten und auch Rondra, ihre Göttin, scheint sich von ihr abgewandt zu haben.
Am Ende verbinden sich alle Handlungsstränge und Schicksale der Figuren zu einem gewaltigen Finale: Der „Schlacht auf den Vallusanischen Weiden“.
Der Autor:
Ulrich Kiesow gilt als geistiger Vater und Schöpfer des beliebten deutschen Fantasy-Rollenspielsystems "Das Schwarze Auge". Gestorben ist er, für alle die ihn kannten völlig unerwartet, im Jahr 1997 im Alter von nur 47 Jahren. Bis zu seinem Tod war er der Leiter der Redaktion. Er schrieb viele Abenteuer, Artikel im Aventurischen Boten und Romane zur Welt Aventurien.
1977 gründete er den Fantastic Shop in Düsseldorf, die schon in den späten 70er Jahren Fantasy-Rollenspiele nach Deutschland importierten. 1983 war er zusammen mit Werner Fuchs und Hans Joachim Alpers Mitbegründer der Firma Fantasy Productions GbR.
Einige seiner Schriften wurden unter dem Pseudonym Andreas Blumenkamp veröffentlicht.
Kritik:
Der Roman von Ulrich Kiesow erzählt nicht nur mit viel Dramatik von den Schicksalen einzelner Figuren und Reiche der von ihm erfunden Welt, er ist auch das literarische Vermächtnis Kiesows, der kurz nach der Fertigstellung seines Werkes verstarb.
Dieses Buch ist nur schwer mit anderen Romanen vergleichbar. Zum einen beschreibt es sehr detailliert die Lebensweise der Menschen im Bornland, stellt eine Art „historische Chronik“ der Schlachten gegen Borbards Heer (vor der dritten Dämonenschlacht) dar und ist auf der anderen Seite ein ergreifendes Epos, in welchem die persönlichen Kämpfe der Figuren nicht in der Masse untergehen.
Die Beschreibungen ziehen sich zwar zeitweise sehr in die Länge, wenn Kiesow beispielsweise ca. 25 Seiten vom Alltag des einfachen Volkes in einem bornländischen Dorf erzählt. Diese wirken jedoch wie ein trügerischer Friede, da dem Leser bewusst ist wie nahe die Gefahr ist.
Die zahlreichen Sichtweisen, aus welchen die Handlungsstränge erzählt werden machen den Roman besonders. Anfangs erhält der Leser Einblick in die fremdartige, elfische Gedankenwelt. Später wird eine Schlacht aus Sicht eines Veteranen der Landwehr geschildert. Man folgt den finsteren Plänen eines borbaradanischen Schergen und blickt in seine verkümmerte, verderbte Gefühlswelt. Trotz der zahlreichen Figuren und Handlungsorte wirkt der Roman nicht verworren oder unflüssig.
Der Anhang wurde sehr nützlich gestaltet. Hier werden die Armeen der einzelnen Schlachten mit den Befehlshabern, Truppenstärke und Taktiken bzw. der Schlachtverlauf nochmals beschrieben.
Bewertung:
Ich selbst habe die Hardcover-Ausgabe des Buches von 1997 vorliegen. Mittlerweile wurde der Roman auch in zwei Taschenbuch-Ausgaben herausgegeben und bald soll auch das Hörbuch zum Roman erscheinen.
Dieses Buch vernünftig zu rezensieren viel mir nicht gerade leicht. Nicht zuletzt wegen den zahlreichen Handlungssträngen, des Umfangs von knapp 1.000 Seiten, sowie seiner großen Bedeutung für DSA bzw. Aventurien.
Beim Lesen war es für mich bereits schwierig über die ersten ca. 25 Seiten zu kommen. Dort wird etwas beschrieben bei dem man sich denkt: Was soll das bitte? Was hat das mit der Story zu tun? Erst am Ende des Buches wird dieser Sachverhalt aufgeklärt. Dennoch sollte jeder sich durch diesen etwas zähen Anfang kämpfen, denn es lohnt sich.
Entschädigt wird der Leser durch ein Epos mit dichter Atmosphäre, das einen emotional fesselt. Dabei sind die Ereignisse derart dramatisch und bewegend beschrieben, dass man mit den Protagonisten leidet bzw. mit großer Genugtuung vom Ende eines Schurken liest. Es war nicht einfach das Buch aus der Hand zu legen. Daher hatte ich es in nur wenigen Tagen verschlungen.
Für Spieler des DSA-Rollenspiels kann man das Buch nur empfehlen, zuvor sollte man jedoch „Der Scharlatan“ (ebenfalls von Ulrich Kiesow) gelesen haben und mit dem Spielleiter abklären, ob dieser noch im Sinn hat die Borbarad-Kampagne zu leiten.
Wem DSA bzw. Aventurien noch völlig fremd ist, der wird sich teilweise etwas schwer tun. Es treten zahlreiche Figuren in Erscheinung, deren Hindergründe nicht immer genau beleuchtet werden, die für DSA-Spieler allerdings wiederum „alte Bekannte“ darstellen. Daher ist meine Empfehlung nicht unbedingt mit diesem Buch, sondern anderen Romanen der DSA-Reihe zu beginnen.
Aus dieser Reihe gehört Ulrich Kiesows „Das zerbrochene Rad“ definitiv zur Spitzengruppe.





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