Neues Marihuana-Gesetz in Uruguay: Wenn der Staat zum Groß-Dealer wird
Es ist eine Weltpremiere: Nach einer Marathonsitzung hat der Senat in Montevideo einem neuen Marihuana-Gesetz zugestimmt. Damit ist Uruguay das erste Land, in dem der Staat Anbau, Verkauf und Konsum von Marihuana regelt.
Uruguay wird künftig ein weltweit beachtetes Drogenversuchslabor. Der Senat des Drei-Millionen-Staats stimmte am späten Dienstagabend (Ortszeit) einem Gesetz zu, laut dem Anbau, Verkauf und Konsum in Zukunft vom Staat kontrolliert werden.
Mit der Mehrheit der Sitze der linken Regierungspartei Frente Amplio verabschiedete die Kammer die Vorlage mit 16 zu 13 Stimmen. Das Abgeordnetenhaus hatte dem Gesetz bereits im August zugestimmt. Laut Regierungsangaben soll die Regelung dem Organisierten Verbrechen den Markt entziehen und verhindern, dass die Uruguayer zu härteren Drogen greifen.
Der Chef der Nationalen Drogenbehörde Uruguays (JND), Julio Calzada, geht davon aus, dass der Marihuana-Verkauf in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres beginnen kann.
Das Gramm werde für rund einen Dollar (0,73 Euro) abgegeben. Laut Calzadas Meinung genügt das für einen großen Joint oder drei kleinere.
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