Unfallstatistik von Diplomaten: Freie Fahrt für Berlins Verkehrsrowdys
Botschaftsvertreter sind in Berlin oft undiplomatisch unterwegs. Im vergangenen Jahr verstießen sie mehr als 20.000-mal gegen Verkehrsregeln, verursachten schwere Unfälle und machten sich der Fahrerflucht verdächtig. Eine Strafe müssen sie nicht fürchten.
Berlin - Biegt in Berlin ein Auto mit Diplomatenkennzeichen um die Ecke, kann es gefährlich werden. Auf den Straßen der deutschen Hauptstadt waren im Vorjahr 69 Botschafterautos in Unfälle verwickelt. Bei 20 davon wurden fünf Menschen schwer und 15 leicht verletzt.
Das teilte Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) in der Antwort auf eine parlamentarische CDU-Anfrage mit. Demnach gab es in 47 Fällen den Verdacht der Fahrerflucht. Konsequenzen mussten aber nicht befürchtet werden - die diplomatische Immunität schließe jegliche Strafverfolgung aus, hieß es.
Die Zahl der Verstöße stieg wie in den Vorjahren erneut: 2013 wurden 21.314 Ordnungswidrigkeiten von Autos mit Diplomatenkennzeichen registriert, 600 mehr als 2012.
Bei den meisten Delikten handle es sich um unerlaubtes Parken. In Berlin sind 2844 Fahrzeuge des diplomatischen Corps zugelassen.
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