Endlich gibt es Nachschub für alle Civilization-Fans weltweit – aber stimmt das auch? Der erste Versuch vor vielen Jahren, die Reihe mit „Alpha Centauri“ in den Science-Fiction-Bereich zu holen, erntete zwar Kritikerlob, der ganz große Erfolg blieb jedoch aus – zu sperrig und ambitioniert für die breite Masse. Macht es „Civilization – Beyond Earth“ besser?
Bekannte Strategien
Klares Ja! Das neue Strategiespiel der Entwickler um die lebende Legende Sid Meier wiederholt alte Fehler nicht, sondern setzt konsequent auf das Erfolgsrezept früherer Titel. Schon immer war es ein ungeschriebenes Gesetz, dass man nur mit den Gewinnerstrategien aus dem Vorgänger im neuesten Civilization einen guten Start hinlegen konnte – und das ist auch diesmal so. Zwar haben die wichtigen Faktoren einer gesunden Zivilisation nun neue Namen, aber noch immer die alten Auswirkungen. Wer sich also mit Civ 5 gut auskennt, der wird auch hier ordentlich zurechtkommen. Tatsächlich kann man Civ:BE den Vorwurf machen, einiges schlicht umetikettiert zu haben, muss man aber nicht. Die wenigsten Spiele ändern Dinge, die zum einen Spaß machen und zum anderen gut funktionieren, warum also hätte man das hier tun sollen? Denn schließlich sind ja auch die Aufgaben wieder gleich: Sie sollen als Abgesandter einer irdischen Kultur Ihre Leute auf einem neuen Planeten durchbringen und sie schließlich zu Ruhm und Erfolg führen – Runde für Runde. Dazu müssen Sie expandieren durch neue Siedlungen, die richtigen Fortschritte erforschen und mit einheimischen Nachbarn und welchen von der Erde soweit klarkommen, dass Sie Konflikte entweder vermeiden – oder gewinnen.
Was im letzten Civ noch Zufriedenheit hieß, wird im neuen Spiel zu Gesundheit, die Wirkung ist aber gleich: Rutscht der Wert ins Negative, gibt es ordentlich Abzüge in wichtigen Bereichen wie Forschung und Kultur. Je höher Sie den Schwierigkeitsgrad wählen, desto schneller bekommen Sie Probleme, die Gesundheit im positiven Bereich zu halten – und desto weniger frei sind Sie in den Richtungen Ihrer Forschungen und der Werte, die Sie für Kulturpunkte kaufen können. Denn zehn Prozent weniger Forschung über 50 oder mehr Runden bedeuten dann, dass Sie hoffnungslos hinterherhinken und die anderen Siedler von der Erde Ihnen schon bald mit Waffen auf die Pelle rücken, von denen Sie noch gar keine Ahnung haben.
Wer braucht schon Geld?
Ja, Geld gehört ebenfalls der Vergangenheit an, allerdings ist die Ressource Energie exakt für die gleichen Dinge da wie Geld im Vorgänger, also muss auch hier kein großes Umdenken stattfinden: Sie können mit genug Energie Gebäude komplett kaufen statt sie langwierig zu bauen und auch mit Energie handeln oder sie verschenken, um gute Beziehungen zu Nachbarn aufzubauen. Allerdings brauchen Sie auch eine Menge davon, je größer und fortschrittlicher Ihr Reich ist. Daher sollten Sie immer mindestens ein Auge auf Ihr Energiekonto haben, um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben.
Neue Welt, neue Ideen
Falls bei Ihnen jetzt aber der Eindruck entstanden ist, das Spiel habe keine neuen Ideen zu bieten: Weit gefehlt! Tatsächlich kommt Beyond Earth mit den bislang radikalsten Veränderungen der gesamten Reihe heraus. Optisch unauffällig, aber spielerisch ein Schwergewicht ist dabei die Umstellung auf drei Affinitäten, die für die Entwicklung eines Reiches von existenzieller Bedeutung sind: Harmonie, Reinheit und Vorherrschaft. Diese drei entscheiden nicht nur über die Art und Weise, wie Sie das Spiel gewinnen können, sie sorgen auch für die Metamorphose Ihrer Truppen in neue und bessere Soldaten. Fast jede Steigerung einer der Affinitäten – durch Quests oder Forschung – hat auch Auswirkungen auf mindestens eine Einheit. Dabei entscheidet auch, welche der drei Affinitäten Sie steigern, jede hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Standardeinheit.
Am wichtigsten sind die Affinitäten jedoch für den Sieg im Spiel, denn jede unterstützt mindestens eine neue Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen. Zwar gibt es immer noch einen „alten“ Sieg – alle gegnerischen Hauptstädte erobern – aber naturgemäß sind die neuen interessanter. Können Sie als erstes Volk einen Kontakt mit Aliens herstellen? Oder mit dem Bewusstsein Ihres neuen Planeten Kontakt aufnehmen? Siedler durch ein Portal von der alten Erde holen? Oder die alte Heimat erobern? Eines davon muss Ihnen gelingen, um zu siegen. Und dazu müssen Sie eine ganze Reihe von Bedingungen erfüllen: Quests erledigen, im Forschungsring weit außen liegende Wissenschaften erforschen und extrem aufwendige Planetenwunder errichten. Und das ist zumindest zu Beginn durchaus gewöhnungsbedürftig, aber machbar.
Pressestimmen

Originally Posted by
PC Games (87%)
Das modernisierte Civ-Konzept geht gut auf und bietet reichlich Spielspaß. Veteranen der Reihe seien jedoch gleich die hohen Schwierigkeitsgrade empfohlen, da die KI erst dann fordernd wird. (
zum Artikel)

Originally Posted by
Gameswelt (80%)
Civilization: Beyond Earth ist interessant, komplex, wunderbar spielbar und setzt die Tugenden der Serie mit einigen neuen Elementen richtig gut um. [...] Aber [...] Irgendwas fehlt. (
zum Artikel)

Originally Posted by
Gamestar (11.2014, 82%)
Die größte Stärke und größte Schwäche von Beyond Earth heißt Civilization 5. Denn der Weltraum-Ableger erbt dessen hervorragende Grund- und Kampfmechanik, nicht aber dessen Feinschliff [...] (
zum Artikel)

Originally Posted by
4Players (90%)
Beyond Earth spielt sich nicht nur erfrischend anders, weil es mit Aliens, Satelliten, Xenomasse & Co. für futuristisches Flair sorgt, sondern weil es Forschung, Kultur und Ideologie [...] so vorbildlich verzahnt. (
zum Artikel)

Originally Posted by
Eurogamer (90%)
[...] selbst wenn es meine Wahrnehmung von Computerspielen nicht verändert oder auf eine neue Ebene gehoben hat [...] Ein fantastisches Spiel, ein echter Sid Meier. (
zum Artikel)
Videos
Bookmarks